Identifizierung von antiken Golfschlägern

Merkmale, nach denen man Ausschau halten sollte:
 
Hickoryschaftschläger:
1929 legalisierte die R&A Stahlschaftgolfschläger, was zur Annahme führt, dass viele ältere Schäfte aus Hickoryholz vor diesem Datum hergestellt worden waren.
 
„Handforged“-Stempel:
Dieser Stempel muss nicht automatisch bedeuten, dass der Schläger von Hand geschmiedet war, was dies impliziert.
Zu der Zeit, als Schläger per Hand geschmiedet wurden, wäre ein solcher Stempel vom Hersteller nicht benutzt worden; daher dürften in dieser Art gekennzeichnete Schläger anders geschmiedet aber manuell fertig gestellt worden sein.
 
Eiserne Schlagflächenstempel:
Vor 1900 hatte die überwiegende Mehrheit der Eisenschläger keine Schlagflächenstempel oder Einritzungen.
Eisen mit glatten Schlagflächen wurden nach 1910 selten benutzt, aber manche wurden immer noch in Herstellerkatalogen zum Kauf angeboten – für jene Spieler, die den neuen Verbesserungen widerstanden.
 
Namen auf Schlägerflächen:
Auf manchen Golfschlägern wurde ein Name auf die Schlagfläche appliziert, oft zusätzlich zu dem des Herstellers.
Dabei handelt es sich oft um die Namen von Schlägerspezialisten.
Allgemein kauften sie wohl den Schlägerkopf von einem Hersteller und stellten sie selbst fertig, bevor sie sie in ihrem Geschäft verkauften. In Anbetracht dessen stempelten sie ihren eigenen Namen ebenfalls auf den Schläger.
 
Eiserne Schlagflächenformen:
Es gab nur wenige, unterschiedliche Formen für eiserne Schlagflächen vor den 1890ern, als der Gebrauch von Eisen eingeführt wurde.
Schlägerhersteller begannen mit diversen Designs zu experimentieren.
 
Golfschlägernamen:
Vor dem 20. Jahrhundert verließen sich die Spieler sehr auf Schläger mit hölzernen Schlagflächen.
Schläger mit eisernen Köpfen und unterschiedlichen "lofts" traten jedoch vermehrt auf und in den 1920ern führten die Spieler doppelt so viele Eisen wie Hölzer mit sich. Den Schlägern wurden Namen gegeben, die später in Verbindung mit dem Nummernsystem, das wir heute benutzen, gebraucht und schließlich dadurch ersetzt wurden.
In den späten 1940ern wurde das Nummernsystem ausschließlich von den Herstellern benutzt.
 
Fletched Arrow & Accurate Putter:
Das „fletched arrow“-Symbol und die Worte "Accurate Putter" tauchen oft in Kombination auf.
Eine "arrow" bzw. "Pfeil"- Markierung wurde zuerst von Alex Anderson von Anstruther benutzt.
Alex Andersons Schläger wichen insofern ab, als sie nur mit dem Pfeilsymbol gekennzeichnet waren.
 
Gem-Putter:
Der "Gem-Putter" wurde von Tom Stewart jr. in den späten1920ern oder frühen 1930ern gemacht.
 
Calamity Jane Putter wie von Bobby Jones gebraucht:
Der ursprüngliche Calamity Jane Putter, den Bobby Jones benutzte, war ein schlichter "offset blade putte", von Condie geschmiedet und von William Winton verkauft.
Er war fast 20 Jahre alt und schon mit einem Spitznamen versehen, als er Bobby Jones 1920 überreicht wurde.
Nach einem von Jones Briefes aus dem Jahre 1960, ersetzte er den Putter 1926 durch ein Duplikat.
Von der Firma Spalding gefertigt und als "Calamity Jane II" bekannt, half dieser Putter Bobby Jones die letzten zehn seiner größten Siege zu erringen.
Später schenkte er den Spezialschläger dem USGA Museum, wo er nun auch ausgestellt ist.
Der originale Calamity Jane Putter befindet sich im Augusta National Golf Club.
Nachdem er 1930 den Grand Slam gewonnen hatte, zog sich Bobby Jones vom Wettbewerbsleben zurück und wurde Berater Spaldings, des großen Schlägerfabrikanten.
Ab 1932 produzierte Spalding eine Serie von Schlägern unter Bobby Jones’ Namen; zuerst sowohl Stahl- als auch in Hickoryversionen.
Die Hickoryversion wurde nach einem Jahr eingestellt, nachdem Millionen von Schlägern mit Stahlschäften verkauft wurden.
Von 1932 bis 1973 fertigte Spalding Dutzende von Calamity Jane Modellen sowohl mit Hickory- als auch mit Stahlschäften.
 
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